Bürokratieabbau in NRW: 91 neue Reihenhäuser mit nur vier Baugenehmigungen

Serielles Bauen gilt als einer der Schlüssel zu einem verstärkten Neubau preisgünstigen Wohnraums. Doch langwierige Genehmigungsverfahren bremsten in NRW bislang den Neubau häufig aus. Die Reform der Landesbauordnung hat inzwischen die Möglichkeit geschaffen, Bürokratie abzubauen und Neubauten schneller zu genehmigen. In Gelsenkirchen ist das jetzt erstmals angewendet worden.

Neue Reihenhäuser (Symbolbild): Bürokratieabbau in NRW ermöglicht schnellere Genehmigung dafür

Serielles Bauen gilt als einer der Schlüssel zu einem verstärkten Neubau preisgünstigen Wohnraums. Doch langwierige Genehmigungsverfahren bremsten in NRW bislang den Neubau häufig aus. Die Reform der Landesbauordnung hat inzwischen die Möglichkeit geschaffen, Bürokratie abzubauen und Neubauten schneller zu genehmigen. In Gelsenkirchen ist das jetzt erstmals angewendet worden.

Gelsenkirchen. In Nordrhein-Westfalen entsteht erstmals eine große Reihenhaussiedlung, die nach einem neuen, unbürokratischen Verfahren genehmigt wurde. Auf einem 20.000 Quadratmeter großen Areal erschafft ein Bauträger eine Siedlung mit 91 Häusern. Die Bauaufsicht der Stadt Gelsenkirchen musste dafür nicht wie früher 91, sondern nur vier Baugenehmigungen ausstellen, wie das NRW-Bauministerium jetzt berichtet.

Grund ist die sogenannte referentielle Baugenehmigung. Sie wurde mit der Novelle der Landesbauordnung eingeführt und ermöglicht es, dass für mehrere baugleiche Gebäude nur eine einzige Baugenehmigung nötig ist. Im Fall der Gelsenkirchener Neubausiedlung entstehen zwei verschiedene Typen von Reihenhäusern. Jeder Typ wird natürlich sowohl als Reihenmittel- als auch als Reihenendhaus gebaut. Nur für diese vier Typen musste der Bauträger eine Genehmigung einholen.

Dieses Verfahren spart Geld und Zeit – für Bauträger und Behörden. Das gilt umso mehr, als die Bauämter in NRW vielfach mit Personalmangel zu kämpfen haben. In dieser Situation ist es eine Entlastung für die Beamten, wenn sie für 91 Häuser nur 4 Baugenehmigungen ausstellen müssen. „Wir haben Bauministerin Ina Scharrenbach von Anfang an dabei unterstützt, durch Bürokratieabbau ein besseres Klima für Neubau in NRW zu schaffen und freuen uns, dass das nun Früchte trägt“, kommentiert Konrad Adenauer, Präsident von Haus & Grund Rheinland Westfalen.

Entlastung der Behörden hilft allen Bauherren

Der Landesverband der Haus- und Grundeigentümer hatte intensiv an der Überarbeitung der Landesbauordnung mitgewirkt und engagiert sich weiterhin in der Baukostensenkungskommission des Landes. Verbandsdirektor Erik Uwe Amaya betont: „Wir hoffen, dass die Stadt Gelsenkirchen mit der Anwendung der referenziellen Baugenehmigung ein Beispiel gegeben hat, dem viele andere Kommunen nacheifern werden.“

Der Bürokratieabbau helfe letztlich auch privaten Einzelbauherren, die sich nur ein einzelnes Haus bauen oder erweitern möchten: „Wenn die Großprojekte der Bauträger den Bauämtern so viel weniger Arbeit machen, können sie auch die Bauanträge einzelner Privatleute schneller bearbeiten“, stellt Amaya fest. Wie bedeutsam das ist, zeigt das Beispiel der Stadt Köln: Dort gab das Bauamt kürzlich bekannt, für zwei Wochen schließen zu müssen, um die aufgelaufenen Aktenberge abarbeiten zu können.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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