Eigentümer und Ingenieure beraten über steigende Baukosten

Was kann gegen die unaufhörlich steigenden Baukosten getan werden? Diese Frage beschäftigt in NRW die Baukostensenkungskommission. Zwei aktive Teilnehmer daran sind der Landesverband Haus & Grund Rheinland Westfalen und die Ingenieurkammer-Bau NRW. Zwischen beiden Organisationen bestehen gute Kontakte – jetzt trafen sich ihre Spitzenvertreter zu einem informativen Gedankenaustausch.

Informatives Gespräch in angenehmer Atmosphäre (v.l.): Dr. Johann Werner Fliescher, Konrad Adenauer, Dr. Heinrich Bökamp, Erik Uwe Amaya, Michael Püthe, Christoph Heemann, Christoph Spieker. (Foto: IK-Bau NRW)

Was kann gegen die unaufhörlich steigenden Baukosten getan werden? Diese Frage beschäftigt in NRW die Baukostensenkungskommission. Zwei aktive Teilnehmer daran sind der Landesverband Haus & Grund Rheinland Westfalen und die Ingenieurkammer-Bau NRW. Zwischen beiden Organisationen bestehen gute Kontakte – jetzt trafen sich ihre Spitzenvertreter zu einem informativen Gedankenaustausch.

Düsseldorf. Die Führungsspitzen von Haus & Grund Rheinland Westfalen und der Ingenieurkammer-Bau NRW haben sich am 25. Juli in Düsseldorf getroffen. Es war der Antrittsbesuch des im Frühjahr gewählten Präsidenten von Haus & Grund Rheinland Westfalen, Konrad Adenauer, und des Vizepräsidenten Dr. Johann Werner Fliescher. Wobei die Bezeichnung als „Antrittsbesuch“ fast ein wenig übertrieben ist, schließlich besteht zwischen beiden Organisationen schon seit Jahren ein sehr guter Kontakt.

So sind der Präsident der IK-Bau NRW, Heinrich Bökamp, und der Hauptgeschäftsführer Christoph Spieker seit Jahren gern gesehene Gäste auf dem Landesverbandstag und dem Parlamentarischen Abend von Haus & Grund Rheinland Westfalen. Neben diesen bereits genannten Spitzenvertretern nahmen an dem Gespräch auch der Geschäftsführer der IK-Bau NRW, Christoph Heemann und der Vizepräsident Michael Püthe teil. Für Haus & Grund Rheinland Westfalen saß Verbandsdirektor Erik Uwe Amaya mit am Tisch.

EuGH-Urteil zur Honorarordnung: Was heißt das für die Baukosten?

Es war einer der heißesten Tage des Jahres, im klimatisierten Tagungsraum der Ingenieurkammer herrschte dennoch ein sehr angenehmes Gesprächsklima. Mit kühlem Kopf analysierte man gemeinsam das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Dieses Regelwerk hatten die EU-Richter drei Wochen zuvor gekippt (Urteil vom 04.07.2019, Az.: C-377/17). Die bislang in der Honorarordnung festgelegten Mindest- und Höchstsätze für Planungsleistungen gehören damit der Vergangenheit an.

Eigentümerverband und Ingenieurkammer waren sich einig: Das Urteil muss sich nicht unbedingt positiv auf die Baukosten auswirken. Zwar führt größere Freiheit bei der Preisgestaltung zu mehr Wettbewerb, was sinkende Preise für Bauherren herbeiführen kann. Allerdings hängt das auch von den Marktbedingungen ab. Wenn die Nachfrage nach den Dienstleistungen von Ingenieuren und Architekten größer ist als die verfügbaren Kapazitäten, steigen nämlich die Preise. Ohne die bisherige Obergrenze kann sich bei der aktuell hohen Auslastung der Ingenieure ein Preiswettlauf nach oben ergeben. Das stößt bei Eigentümern und Ingenieuren gleichermaßen auf Besorgnis.

Neue Landesbauordnung zufriedenstellend

Immerhin setzen sich beide Seiten dafür ein, dass Bauen wieder bezahlbarer wird. Dafür arbeiten beide Organisationen auch in der Baukostensenkungskommission mit. Die Ingenieure verdeutlichten, wie wichtig das ist: In den letzten Monaten sind nach ihren Feststellungen die Baukosten noch einmal um 20 bis 50 Prozent gestiegen. Das teure Bauen ist wie berichtet eine große Hürde für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Eigentümer und Ingenieure sind sich einig, dass auch die ausgeuferte Zahl von Bauvorschriften dazu beiträgt.

Dabei sind nicht nur Vorgaben der EU ein Problem, sondern auch die Tatsache, dass diese in Deutschland oft unnötiger Weise auch noch ausgeweitet werden. Ein recht positives Fazit zogen die Gesprächspartner dagegen zur neuen Landesbauordnung. Sowohl der Eigentümerverband als auch die Ingenieurkammer waren stark in die Überarbeitung eingebunden und können mit dem Ergebnis gut leben. Nun liegt der Fokus auf der Arbeit der Baukostensenkungskommission. Dabei bleiben Eigentümer und Ingenieure weiterhin im Gespräch.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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